Am 3. Februar 2015 machte ich bei einem Spaziergang einen besonderen Fund:
In einem der Weiher entlang der “Stippbach” in Sinn dümpelte ein lange Zeit eingeweichtes aber erstaunlicherweise wenig beschädigtes altes Familienfotoalbum. Von diesem Kunstwerk der Extraklasse konnte ich nach genauerem Hinsehen natürlich nicht die Finger lassen… einige der “beschädigten” Fotos waren gar zu interessant, grafisch betrachtet… und schrien quasi nach einer weiteren künstlerischen Bearbeitung.
Das Säubern und Trockenlegen in meiner Küchenspüle und an Wäscheleinen vor der Heizung entpuppte sich als Bestimmungsübung bezüglich Kleinstlebewesen im Fischteich, Biostudium lässt grüßen… dafür waren einige Polaroids bereits derart fantastisch “Bearbeitet” dass sich nach dem Trocknen eine weitere künstlerische Auseinandersetzung und Bearbeitung erübrigte, die würden genau SO bleiben. Die weiherüberstandenen, wetter- und microorganismenbearbeiteten van Gogh- Rhododendrenpolaroids. Bei einer Ausstellung wenige Tage später hat gleich eines seinen Besitzer gewechselt.
Auch habe ich alle Bilder aussortiert, auf denen der/ die ursprünglichen Besitzer erkennbar waren. Es wird schon irgendeinen Grund gegeben haben, warum jemand seine Familie in einem Tümpel entsorgt.
Aus allen übrig gebliebenen, grafisch interessanten Fotos entstand die Serie “Fundsache Familienbande 2015”, einige verbliebene Fotoelemente habe ich weitergearbeitet und Dinge reininterpretiert, bei anderen habe ich mich von den vorgefundenen Farben und Formen leiten lassen und eigene, tagesaktuelle Dinge eingebracht, wie das Flüchtlingsmädchen mit dem Polizisten, das zu dieser Zeit gerade in den sozialen Medien kursierte.
Insgesamt war das ein tolles Projekt und ist eine wunderbare Serie geworden, ich weiß schon warum ich Fundsachen aller Art sammle, horte und mich nie von ihnen trennen kann. Danke liebe Person, die ihre Familie derart rigoros entsorgt hat- ich kann natürlich nicht für gut heißen, dass sie im Weiher gelandet ist, aber ich habe das beste draus gemacht!